


Vorwort der künstlerischen Leiterin Olga Chelova
Musik war für mich immer mehr als Klang. Sie ist Begegnung, Dialog und Erinnerung. In ihr
spiegeln sich nicht nur die Schönheiten und Tragödien der Welt, sondern auch die Hoffnung auf
ein besseres Miteinander. Genau diesen Gedanken trägt das Mörfelder Musikfestival 2025 in
sich. In einer Zeit, die von Konflikten, Trennung und Unsicherheit geprägt ist, möchten wir mit
Musik Räume der Nähe und Verständigung öffnen.
Unser Leitthema „Nachbarschaft“ meint dabei nicht nur die räumliche Nähe zwischen den
Städten Mörfelden und Walldorf oder zwischen den Ländern unserer Künstler:innen. Es steht für
eine tiefere Verbindung: die Nähe zwischen Künstler und Publikum, zwischen verschiedenen
Kulturen, zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die Reihenfolge der Konzerte wurde nicht
zufällig gewählt. Musiker:innen aus benachbarten Ländern werden Werke von Komponisten
ihrer Nachbarländer interpretieren, um die musikalischen und menschlichen Verbindungen
zwischen den Kulturen erfahrbar zu machen. Ein besonderes Zeichen setzen wir mit einem
Konzert, das ukrainische und russische Künstler:innen gemeinsam gestalten – ein
musikalischer Appell für den Frieden.
Das Festival steht für Weltoffenheit, für Vielfalt, für Erinnerung und für die Überzeugung, dass
Musik die Kraft hat, Grenzen zu überwinden und Herzen zu öffnen. Ich danke allen Beteiligten,
den wunderbaren Künstler:innen und den Unterstützer:innen, die dieses Festival möglich
machen.
Olga Chelova
Künstlerische Leitung Mörfelder Musikfestival 2025
Join Us at the Festival
05.08.2025 | Eröffnungskonzert | Kirche Walldorf Flughafenstr.24 64546 Mörfelden-Walldorf
05.08. Olga Chelova (Klavier)
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06.08. Justus Friedrich Eichhorn
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08.08. Yumeka Nakagawa
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09.08. Susanna Braun
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10.08. Yuewen Yu
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14.08. Vincent Reinisch
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16.08.2025 | Friedenskonzert Russland-Ukraine | Bürgerhaus Mörfelden
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Westendstr.60, 64546 Mörfelden-Walldorf
Maria Gortsevskaya Mezzosoprano
Prof Alexander Vitlin und Olga Chelova
Musiker:innen aus Russland und der Ukraine spielen gemeinsam.
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17.08.2025 | Gedenkkonzert im ehemaligen Konzentrationslager
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Familie Jürges Weg, 1 64546 Mörfelden-Walldorf
Werke von Gideon Klein, Viktor Ullmann, Hans Krása, Pavel Haas.
Olga Chelova
19.08. Zvjezdan Vojvodić
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21.08. Alina Bercu
Höhepunkt und Abschluss des Festival-Äquators: Konzert der Reihe Junge Talente in der Kirche, mit der brillanten rumänischen Pianistin
23.08.2025 -31.08.2025 | Gesprächskonzerte und Jazz | Wasserturm Mörfelden Frankfurter Str.111, 64546 Mörfelden-Walldorf
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23.08. Helene Tysman
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24.08. Prof. Grigory Gruzman
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26.08. Nadia Singer
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28.08. Lovre Marušić
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30.08. Max Mostovetski
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31.08. Olga Chelova & Prof. Grigory Gruzman
06.09.2025 | Abschlusskonzert | Friedenskonzert Bürgerhaus Mörfelden Westendstr. 60, 64546 Mörfelden-Walldorf
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Wolfgang Seeliger, Olga Chelova & Prof. Grigory Gruzman, Darmstädter Hofkapelle Orchester

Mörfelder Musikfestival 2025
Get your tickets here: https://www.eventbrite.com/e/morfelder-musikfestival-2025-eroffnungskonzert-mit-olga-chelova-tickets-1363520038139

Projektbeschreibung
Mörfelder Musikfestival 2025
Zeitraum: 05. August – 06. September 2025
Veranstaltungsorten:
● Wasserturm Mörfelden
● Bürgerhaus Mörfelden
● Horváth-Zentrum (ehemaliges Konzentrationslager-Außenlager Walldorf)
● Katholische Gemeinde Christ-König Walldorf
Einleitung und Leitgedanke
Das Mörfelder Musikfestival 2025 versteht sich als ambitioniertes und innovatives
Kulturprojekt, das weit über die Grenzen einer klassischen Konzertreihe hinausgeht. In einer
Zeit gesellschaftlicher und politischer Spannungen möchte das Festival Räume für Begegnung,
kulturellen Austausch und künstlerische Reflexion schaffen. Unter dem Leitthema
„Nachbarschaft“ steht die Veranstaltung für ein offenes Miteinander von Musiker:innen
unterschiedlicher Nationen, Generationen und kultureller Hintergründe und schlägt Brücken
zwischen Musiktraditionen und zeitgenössischen Positionen.
Nachbarschaft wird dabei in vielfacher Bedeutung gedacht: als Nähe zwischen Publikum und
Künstler:innen, zwischen Künstler:innen untereinander, zwischen benachbarten Ländern und
deren musikalischen Stimmen sowie als Dialog zwischen Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft. Das Programm verbindet musikalische Tradition mit Innovation, klassische
Meisterwerke mit Werken der Gegenwart und gesellschaftlich engagierte künstlerische Projekte
mit partizipativen Formaten.
Konzept und künstlerisches Profil
Über einen Zeitraum von gut einem Monat bietet das Festival ein breit gefächertes und
hochkarätiges Programm, das sich durch Vielfalt, künstlerische Qualität und gesellschaftliche
Relevanz auszeichnet. Insgesamt sind 18 Veranstaltungen an vier außergewöhnlichen und
historisch bedeutsamen Spielorten geplant.
Das Spektrum reicht von Solokonzerten internationaler Pianist:innen und Sänger:innen
über Orchester- und Gesprächskonzerte bis hin zu interaktiven Kinderformaten,
Videokunstprojekten und einer innovativen Opernproduktion. Letztere ist ein besonderes
Highlight des Festivals: eine zeitgenössische Oper mit drei alternativen Enden, über die das
Publikum live per QR-Code abstimmen kann. So wird der Konzertsaal zum interaktiven
Erlebnisraum und das Publikum zum Mitgestalter des Abends.
Ein zentraler programmatischer Bestandteil ist ein Konzert im Horváth-Zentrum, einem
ehemaligen Außenlager des Konzentrationslagers Walldorf. Hier werden Werke von jüdischen
Komponisten gespielt, die in Theresienstadt ermordet wurden. Dieses Konzert steht als
bewegender Akt des Erinnerns und des Bekenntnisses zu Verantwortung, Versöhnung und
Friedensarbeit.
Das Festival wird von renommierten Künstler:innen aus zahlreichen Ländern getragen. Neben
erfahrenen Größen wie Wolfgang Seeliger, Prof. Grigory Gruzman und Prof. Alexander
Vitlin treten junge, preisgekrönte Talente auf, die internationale Wettbewerbe für sich
entschieden haben. Die Programmgestaltung folgt dabei dem Gedanken der musikalischen
Nachbarschaft: Künstler:innen aus benachbarten Ländern interpretieren Werke aus
angrenzenden Kulturkreisen, wodurch kulturelle Bezüge, Gemeinsamkeiten und Kontraste
hörbar werden.
Besonders hervorzuheben ist das Friedenskonzert für die Ukraine und Russland, in dem
Musiker:innen beider Länder gemeinsam auf der Bühne stehen und zeigen, dass Kunst und
Musik auch in schweren Zeiten verbindende Kraft entfalten können.
Kinder- und Jugendförderung
Ein weiteres zentrales Anliegen des Festivals ist die musikalische und kulturelle Teilhabe von
Kindern und Jugendlichen. Ein Höhepunkt ist das inklusive Kinderkonzert „Karneval der Tiere“
von Camille Saint-Saëns, das als interaktives Erlebnis mit Videoinstallationen und
Mitmachaktionen gegen Mobbing gestaltet wird. Kinder werden hier nicht nur passive
Zuhörer:innen, sondern aktiv in das musikalische Geschehen einbezogen, sensibilisiert für Themen wie Respekt und Gemeinschaft und spielerisch an klassische Musik
herangeführt.
Darüber hinaus sind Schüler:innenprojekte, Workshopangebote und moderierte
Gesprächskonzerte geplant, bei denen Jugendliche Einblicke in die Arbeit der Künstler:innen
und die Entstehung von Musikwerken erhalten.
Gesellschaftliches und politisches Engagement
Das Festival positioniert sich bewusst gegen Ausgrenzung, Antisemitismus und Diskriminierung.
Musik wird hier als Medium des Dialogs, der Erinnerung und der Verständigung verstanden. In
Zusammenarbeit mit dem Horváth-Zentrum und lokalen Initiativen werden Konzerte mit
Vorträgen, Videoinstallationen und Gesprächsformaten kombiniert, die zur Auseinandersetzung
mit Geschichte und aktuellen gesellschaftlichen Themen anregen.
Videokunstprojekte thematisieren Fragen von Erinnerungskultur, Diversität, Umweltbewusstsein
und gesellschaftlicher Verantwortung und machen den Konzertbesuch zu einem
multidimensionalen Kulturerlebnis.
Innovative Formate und digitale Interaktion
Zu den Besonderheiten des Festivals gehören Gesprächskonzerte, bei denen
Künstler:innen
über ihre Werke und die Hintergründe ihrer Programme sprechen. Auch wird der Einsatz
digitaler Formate forciert: Publikumsabstimmungen über das Ende der Oper via QR-Code,
Videoinstallationen mit philosophischen und gesellschaftlichen Themen sowie digitale
Konzertausschnitte über regionale und überregionale Medien und Social-Media-Plattformen
erweitern den Festivalraum über die Spielstätten hinaus.
Das Festival setzt auf kurze Anreisewege, Kooperation mit lokalen Dienstleistern, regionale
Bio-Caterer und umweltfreundliche Werbemittel. Zudem wird ein Teil der Einnahmen und
Spenden an soziale Projekte weitergegeben.
Schlussbemerkung
Das Mörfelder Musikfestival 2025 möchte mehr sein als eine Konzertreihe. Es ist ein Ort des
künstlerischen Dialogs, der gesellschaftlichen Verantwortung und der musikalischen
Nachbarschaft. Durch die kluge Verbindung von klassischer und zeitgenössischer Musik,
historischen Bezügen, gesellschaftlich relevanten Themen und aktiver Publikumsbeteiligung
setzt es neue Akzente im Kulturleben des Rhein-Main-Gebiets und lädt Menschen aller
Generationen, Herkunft und Überzeugungen dazu ein, einander im Raum der Musik zu begegnen.
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